Begründer des Aikido war
O Sensei (Großmeister) Morihei Ueshiba
(14. Dezember 1883 - 26. April 1969).
Morihei Ueshiba wurde 1883 in Tanabe, Kishu geboren. Mit 18 Jahren begann er Kito Ju Jitsu und Shinkage Ken Jutsu zu studieren. Um diese Zeit etwa gründete er eine Familie. Nach 2 Jahren trat er in die Armee ein und diente für etwa 4Jahre. Wegen seines schnellen Umgangs mit dem Bajonett und seinem Mut im Krieg zwischen Japan und Russland wurde er von vielen bewundert. Er verließ die Armee mit der Lehrerlaubnis der Schwertschule Yagyu Ryu Jujutsu.
Im Rahmen eines Regierungsprojekts, die Insel Hokkaido wieder zu bevölkern führte er 1912 mehrere Familien dorthin. Auf Hokkaido begegnete er mit 32 Jahren Sogaku Takeda, in dessen Schule er Daito Ryu Aiki Jitsu erlernte. Diesem Meister hinterließ er seine gesamten Besitztümer, als er 1919 wegen Krankheit seines Vaters Hokkaido wieder verließ.
Auf dem Weg zurück in Richtung Tanabe lernte er Onisaburo Deguchi kennen, den Begründer der neuen Omoto Religion. Vier Tage vor Ueshibas Ankunft in Tanabe war sein Vater bereits gestorben. Der Schmerz darüber veranlasste ihn zu monatelanger Meditation. 1920 zog er schließlich nach Ayabe, wo die Omoto Religion ihren Sitz hatte. Deguchi riet ihm, sein Leben dem Budo zu widmen, worauf Ueshiba seine eigene Schule der Kampfkünste eröffnete. Seine Stilrichtung nannte er später "Aiki Bujutsu".
1924 folgte er Deguchi in die Mongolei mit dem Ziel, dort eine spirituelle Gesellschaft aufzubauen, die nach dem Prinzip der universellen Liebe und Brüderlichkeit leben sollte. Die Gruppe wurde jedoch vom chinesischen Militär inhaftiert wegen "Verschwörung zum Umsturz der bestehenden Regierung". Dank der Intervention des japanischen Konsuls wurde sie nach kurzer Zeit nach Japan zurückgeschickt.
Im Laufe der nachfolgenden Jahre errichtete Ueshiba mehrere vorübergehende Dojos und veranstaltete diverse Aufführungen. 1932 wurde er Vorsitzender der "Gesellschaft für die Verbreitung der Kampfkünste". In den folgenden Jahren wurden mehrere Lehrsammlungen und ein Dokumentarfilm über "Aiki Budo" veröffentlicht. 1941 fand eine Vorführung für Mitglieder der Kaiserlichen Familie statt. Ueshiba wurde kurz darauf zum Berater für die Universitäten Shimbuden und Kenkoku in der Mandschurei. Der Name "Aikido" wurde ein Jahr später als offizielle Bezeichnung registriert, und ein Jahr später der Aiki Schrein in Iwama errichtet. Es entstanden Dojos in Iwama und Tokyo. 1956 führte Ueshiba Aikido mehreren ausländischen Botschaftern vor. 1960 erhielt er die Ehrenmedaille mit Purpurband von der japanischen Regierung. Er besuchte im Folgejahr Hawaii. 1964 empfing er den "Orden der aufgehenden Sonne" 4. Klasse als "Begründer des Aikido".
Seine letzte öffentliche Vorführung fand statt am 15. Januar 1969 anlässlich der Kagima Biraki Feier. Am 26. April 1969 verstarb er. Seine Schüler und wiederum deren Schüler sorgten für weitere internationale Verbreitung des Aikido, und es entwickelten sich verschiedene Stilrichtungen. Die Aikido Grundideen sind jedoch bei all diesen die gleichen.